Am 29.12. haben wir unsere Kinder und Enkelkinder in Kampala verabschiedet.
Silvester starten wir Richtung Kitgum/Otacpab. Da wir noch nicht richtig akklimatisiert und die Strecke anstrengend ist, planen wir einen Halt in einem Gästehaus in Karuma. Wir kennen gut und es wird uns ein schönes Abendessen erwarten.
Dort am Nachmittag gemütlich angekommen beziehen wir unser Zimmer und gehen ins Restaurant um gemeinsam noch ein Spiel zu machen. Dann nehmen wir es wahr, den intensiven Geruch von verbranntem Plastik, der bis in unser Zimmer kriecht. Petra reagiert allergisch. Also können wir nicht bleiben und räumen das Zimmer.
Was nun? Gute Gästehäuser mit sicheren Parkplätzen gibt es nicht viele und Gulu, die nächst größere Stadt, können wir nur eventuell vor der Dunkelheit erreichen.
Fahren in der Dunkelheit ist für Weiße nicht ganz ungefährlich hier im Norden. Dazu kommen die Strassenverhältnisse mit tiefen Schlaglöchern, Fahrzeuge ohne Licht, keine Begrenzungspfähle, Tiere auf der Straße.
Wir fahren los und halten unterwegs die Augen offen. Allerdings finden wir nichts und die Sicht wird zunehmend schlechter. Als ich wegen der Dämmerung das Fahrlicht einschalte, werde ich permanent angeblinkt, denn hier macht man das Licht erst an, wenn es richtig dunkel ist. Zum Glück kennen wir den Weg. Nun sind es deutlich mehr als 100% Aufmerksamkeit gefordert.
In einem Kreisel in Gulu, der Verkehr rollt, werde ich von einem Boda (Motorrad) rechts überholt. Im rollenden Verkehr kreuzt er meine Fahrspur und bleibt stehen, weil es, unvorhersehbar, für ihn nicht weitergeht. Ich kann gerade noch bremsen und mein Blick ist gebannt auf die junge Mutter mit Baby gerichtet, die hinten auf dem Boda, gefühlt aber fast auf unserer Motorhaube, sitzt. Gerade noch einmal gut gegangen. Gott sei Dank! Mir ist mulmig, denn nun müssen wir durch den unbeleuchteten Stadtverkehr Gulus. Es wuselt auf der Strasse. Wo ist ein Hotel.
Dann sehen wir ein Schild, zu spät, weil es schon dunkel ist. Wir drehen um und fahren auf den Parkplatz. Das Haus ist einfach aber sauber. Der Stresslevel beginnt langsam zu sinken.
Als wir nach einem Dinner fragen, bekommen wir zur Antwort, dass die Küche geschlossen ist, da der Koch krank ist. Was wir denn hätten essen wollen. Schnell sagen wir einfach Pommes Frites. Dann erklärt sich eine junge Frau bereit, sie für uns zuzubereiten. Sie bekommt Geld vom Manager um in die Stadt zu gehen um Kartoffeln zu kaufen.
So haben wir schlussendlich um ca. 21:30 unser Silvesterdinner auf den beiden Plastikstühlen in unserem Zimmer.
Am nächsten morgen kaufen wir auf dem Markt in Gulu die letzten frischen Dinge, die wir die nächste Woche brauchen. Ein wenig müde erreichen wir dann um 15:00 unser Otacpab. Mal wieder eine besondere Nacht für uns hier in Uganda. 2014 sassen wir Silvester im Flugzeug von Uganda nach Deutschland.