Besuch einer besonderen Familie

Ihr Lieben, gerade hat sich Peter, unser Nachwächter, verabschiedet um mit dem Rad zum Hospital zu fahren. Dort bekommt er kostenlos Medikamente, weil er HIV positiv ist. Das ist eine sehr gute Einrichtung der Regierung, dass die Betroffenen eine Chance haben ihre Medikamente kostenlos zu bekommen.

Gestern haben wir eine Familie in Kitgum besucht.

Grace steht links mit dem hellen Kopftuch.

Wir kennen Sie von einem Seminar, welches wir hier in Otacpab vor 3 Jahren hatten. Richard und Grace sind Pastoren einer kleinen Gemeinde in Kitgum und sind seit dieser Zeit in einer tiefen Freundschaft mit David und Annett. Sie hatten eine größere Gemeinde an einem anderen Ort, fühlten sich aber von Gott geführt, nach Kitgum zu gehen, um dort neu zu beginnen.

Richard und Grace leiten und leben Gemeinde ähnlich wie David und Annett mit Ot Pa Wora hier in Otacpab. Die vier treffen sich, beten miteinander und teilen so ein Stück Leben.

So hatten wir gestern die Gelegenheit, sie zu Hause zu besuchen. Dieser Besuch geht uns nach, weil er uns so berührt hat. Was für eine fröhliche, gelassene und zufriedene Familie. Wenn Du diesen Beitrag zu Ende gelesen hast, fragst Du dich vielleicht, weshalb sie fröhlich, gelassen und zufrieden sind. “Das ist Freude die von innen kommt, weil sie gefüllt sind mit Gottvertrauen und mit der Liebe des Vaters!”

Sie wohnen am äussersten Stadtrand von Kitgum. Dort ist die Stadt dabei Grundstücke zu erschliessen. Zukünftig werden also alle Grundstücke dort an Wasser und Elektrizität angeschlossen, soweit sie es sich leisten können. Für diese Familie gibt es einen Punkt am Ende der Strasse, an dem sie bereits Wasser holen können. Das Grundstück ist aber noch nicht angeschlossen. Strom wird in den nächsten Jahren folgen.

Das Haus, in dem sie leben, ist ca. 7x4m groß und besteht innen aus zwei Räumen. Es ist teilweise mit Zement gemauert worden und um Kosten zu sparen größtenteils mit Matsch. Das ist verständlich, denn ein Sack Zement kostet etwa ein drittel eines Monatslohn eines Gartenarbeiters.

Es hat ein Pultdach aus Blech ohne Zwischendecke, eine Tür und Fenster ohne Glasscheiben. Ausserhalb des Hauses sind die Kochstellen und eine Latrine.

Unter diesem aufgespannten Zeltdach versammelt sich Sonntags die Gemeinde zum feiern.

Richard und Grace haben 6 eigene Kinder und noch weitere 6 Kinder aufgenommen. Sie haben uns die Geschichten von diesen Kindern erzählt. Nur eine davon in Kurzform. Ein kleiner Junge wurde von seiner Mutter verlassen. Die Großmutter, die auf ihn aufpassen sollte, ist Alkoholikerin und hat das KInd nicht versorgt und meistens in der Hütte eingeschlossen. Bis eines Tages die Nachbarn das Schreien nicht mehr ertragen haben. Der Junge war dramatisch unterernährt, bereits 2 Jahre alt und nicht in der Lage zu laufen. Richard und Grace zeigten uns Bilder, die wir dir nicht zumuten wollen. Heute ist Moses ein gesunder fröhlicher Junge.

Im ländlichen Raum gibt es Mütter, die ihr Kind entsorgen, wenn sie überfordert sind. Wir werden keine Einzelheiten dazu berichten, allein diese schreckliche Vorstellung ist furchtbar genug.

Die beiden leben und schlafen zusammen mit den zwölf Kindern in diesem Haus. Tagsüber kommen noch mehr Kinder aus der Umgebung hinzu, denen sie versuchen zu dienen, soweit es ihnen möglich ist.

Es ist einfach überwältigend, wie Richard und Grace sich für diese Kinder hingeben. Noch heute beschäftigt uns dieses Erlebnis und während ich hier schreibe, füllen sich meine Augen mit Tränen.

Sie schenken benachteiligten Kindern ein Stück Hoffnung. Die Kinder erfahren meistens zum ersten Mal im Leben, was es heisst geliebt zu werden.

Dabei ist dieser Einblick doch nur ein kleiner Ausschnitt aus all der Not. Aber sooo ein wertvoller! Wir haben uns wohl gefühlt bei ihnen.

die sechs leiblichen Kinder haben uns mit einer Vorführung erfreut.

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