Jinja-Road in der Nacht

Bei unserem zweiten Besuch in Kampala waren Judith und Petra mit einem Roller unterwegs. Schwarz und ich fuhren mit einem Boda-Fahrer (Motorradtaxi). Die beiden Frauen hatten weisse Helme und waren so vor uns immer gut sichtbar:

Es ist Sonntag und die Sonne wie immer um 19:00 schlafen gegangen. Aber Kampala schläft noch nicht. die Strassen sind voll, schlecht beleuchtet und staubig, denn es ist Trockenzeit. Auf dem Weg nach Hause wird der Verkehr immer dichter.

Die Jinja Road ist eine der grossen asphaltierten Ausfallstrassen Kampalas. Der Verkehr läuft um diese Zeit schnell und 3-spurig. Das Ganze ohne gekennzeichnete Fahrbahnen. Mal verlaufen die 3 Spuren mehr links, mal mehr rechts.

An diesem Abend ist also alles normal. Petra und Judith gelingt es, zwei Autos zwischen uns zu bringen. Plötzlich stockt der Verkehr vor uns. Unser Fahrer schlängelt sich durch die Autos und dann sehen wir die Ursache für den Stau. Zwei Personen mit weissen Helmen liegen auf der Fahrbahn. Unsere Frauen!

Es ist eine Mischung aus Lähmung und einem unterdrückten Schrei, der herausbricht aus mir und dennoch stecken bleibt.

Ein Fussgänger hat versucht, die oben geschilderte Strasse bei diesen Lichtverhältnissen zu überqueren und ist den beiden direkt vor den Roller gelaufen. eine Reaktion ist unmöglich und so fahren sie mit ca 50km/h in den Mann und stürzen. Judith geht mit ihrem nackten Unterarmen und den Knien über den schmutzigen Asphalt. Petra knallt mit dem Becken auf die Fahrbahn und anschliessend mit dem Helm, der nicht gut sitzt. Alle nachfolgenden Fahrzeuge können rechtzeitig halten. Was für ein Wunder bei dem dichten Verkehr. Der Passant flieht aus Furcht vor Strafe. Auch ein Wunder, dass er noch laufen kann.

Als wir kommen sind beide ansprechbar. Judith steht bereits wieder und hat ausser den großen furchtbaren Schürfwunden keine größeren Verletzungen. Petra kann ihre Beine nicht bewegen und hat kein Gefühl in den Beinen.

Ein Kompliment an die Menschen dort. Es sind kaum Schaulustige da, sondern überwiegend Menschen, die wirklich eine Hilfe sind. So können wir zu sechst Petra stabilisieren und in eine Seitenstrasse tragen. Nach 10 Minuten kann sie sich wieder relativ normal bewegen, aufstehen und gehen. Es bleibt bei eine leichte Stauchung in der HWS und einer sehr schmerzhaften Beckenprellung.

Was für eine Bewahrung. Danke Papa!

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